Blog

Er hat sich von seiner Blindheit geheilt!

19. Februar 2023

Von der Blindheit heilen, das soll möglich sein? Meir Schneider hat sich selbst mit der Bates-Methode von seiner offiziellen Blindheit geheilt und ist heute Augentrainer (Augentherapeut). In seinem Buch "Mein Augen Buch" beschreibt er seine Leidensgeschichte und seinen Heilungsweg.

Mit grauem Star, Astigmatismus und Nystagmus geboren

Wie ich vor einigen Jahren mit meinem eigenen Sehtraining angefangen habe, ist mir dieses Buch als Erstes in die Hände gefallen. Was mich wirklich beeindruckt hat, war der Untertitel: „Entwickelt von dem Augentherapeuten, der sich selbst von seiner Blindheit heilte“. Das Buch ist geschrieben von Meir Schneider und am Anfang des Buches erzählt er seine Geschichte. Er ist in den 50er Jahren mit grauem Star in Russland geboren worden. Grauer Star vom Geburt an ist wirklich sehr, sehr selten, auch wenn er bei älteren Menschen immer häufiger vorkommt. Grauer Star ist eine Trübung der Linse und Meir Schneider hat deswegen fast nichts gesehen. Seine Eltern sind dann nach Israel emigriert und unterwegs bei dieser Reise wurde er auch fünfmal operiert. Damals waren die Operationsmethoden leider noch nicht so gut wie heute und die Operationen hatten nicht nur keinen positiven Effekt, sondern zusätzlich auch noch seine beiden Linsen so stark mit Narbengewebe verunstaltet, dass er offiziell für blind erklärt worden ist. Offiziell blind ist man dann, wenn man nicht mehr als zwei Prozent Sehvermögen hat. Das heißt, er konnte noch hell und dunkel erkennen, aber für so etwas wie Orientierung oder gar Menschen erkennen und Lesen hat es bei weitem nicht gereicht.

Die Bates-Methode

In seiner Jugend hat er dann von der Bates-Methode erfahren – also einer Augentraining-Methode – und die hat er sehr konsequent und wirklich intensiv angewendet.

Er ist zum Beispiel zehnmal pro Tag aufs Dach gestiegen, um seine Augen zu sonnen – eine wirkungsvolle Methode. Und er hat auch stundenlang palmiert, weil das seine Augen entspannt hat und sein wirklich schlimmes Augenzittern (Nystagmus) sich sehr stark verringert hat. Er hat auch den ganzen Tag über Details angeschaut. Wo immer er war, hat er versucht neue Details zu entdecken und sie genau anzusehen. Du kannst dir vorstellen, wie irritiert seine Lehrer waren, als er die ganze Schulstunde seinen Blick von einem Gegenstand zum nächsten wandern ließ. Dafür ist er auch oft gescholten worden. Er hat trotzdem weitergemacht, egal wo er war, immer!

Seine Erfolge

Er war dann so weit, dass er nach einem halben Jahr keine chronischen Kopfschmerzen mehr hatte, die ihn sein ganzes Leben lang geplagt haben und mit Brille konnte er auch schon die ersten Buchstaben erkennen. Nach nur einem Jahr ist es ihm dann das erste Mal gelungen, ohne Brille einen gedruckten normalen Buchstaben zu lesen. Er hat dazu ein Blatt Papier mit den Buchstaben ganz nah zu seiner Nase gebracht und sich so angestrengt, einen einzelnen Buchstaben zu sehen, dass er sich übergeben musste. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, gleich danach den zweiten Buchstaben lesen zu wollen, mit demselben Effekt (Buchstabe erkannt und übergeben!)

Einige Zeit darauf musste seine Augenärztin erstaunt feststellen, dass er nicht nur besser sehen kann, sondern dass auch seinen Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) verschwunden war. Du kannst dir vorstellen, wie irritiert die Menschen waren, dass diese junge, blinde Mann auf einmal auf der Straße erkannt hat und mit ihnen gesprochen hat.

Das macht Mut, oder?

Heute lebt Meir Schneider in den USA, ist angesehener Augentrainer und zeigt auch ganz stolz seinen Führerschein, weil er ohne Brille Autofahren darf.

Diese Geschichte soll dir zeigen, wie viel möglich ist. Es ist nämlich so wichtig, wenn man selber etwas macht, dass man wirklich daran glaubt, dass es funktioniert und solche großartigen Geschichten wie die von Meir Schneider sind ein wunderbares Beispiel.

« voriger Beitrag:

nächster Beitrag: »